Bobath-Therapie

Das Bobath-Konzept wird bei der Therapie neurologischer Erkrankungen eingesetzt. Es wurde speziell für Patienten mit Läsionen des ersten motorischen Neurons, z.B.Hemiplegien, entwickelt. Nach einer ausgebreiteten neurologischen Untersuchung erfolgt eine Analyse des erhalten gebliebenen Zustandes (Bewegung, Wahrnehmung usw.) und entstandener Abweichungen. Dies ermöglicht die Auswahl geeigneter Behandlungsansätze.

 

Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ des Gehirns, das heißt, dass gesunde Hirnregionen Aufgaben, die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführt wurden, neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen auch nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die durch konsequente Förderung und Stimulation des Patienten von Seiten aller betreuenden Personen neu gebahnt werden können.

 

Das Bobath-Konzept ist zur Rehabilitation von Menschen mit einer Schädigung des Zentralen Nervensystems vom Ehepaar Bobath entwickelt worden. Es wird bereits seit über 50 Jahren weiterentwickelt.

Es können folgende Krankheitsbilder nach diesem Konzept behandelt werden:

 

  • Schlaganfall
  • Schädelhirntrauma
  • Multiple Sklerose
  • Hirntumor
  • Schädigung/Verletzung des Rückenmarks

Ziele/Inhalte in der Therapie können sein:

 

  • Rumpfaktivitäten z.B. um einen effizienten Haltungshintergrund  für Gang oder Armaktivitäten zu haben
  • Gangschule
  • Behandlung der schmerzhaften/ subluxierten Schulter
  • Förderung der Armfunktion, Feinmotorik
  • Förderung der Körperwahrnehmung und Sensomotorik
  • Behandlung der Pusher Symptomatik
  • Erarbeiten der Haltungskontrolle/ Gleichgewichtsreaktionen
  • Lagerung und Bewegen im Bett bei akuten und/ oder schwer betroffenen Patienten
  • neuropsychologische Förderung z.B. bei Neglectsymptomatik
  • Hilfsmittelberatung, Wohnraumanpassung
  • Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)-Training

Ziel ist die Wiedererlangung der größtmöglichen Selbstständigkeit im Alltag und die soziale Integration bei Menschen mit einer neurologischen Erkrankung.

In der Therapie sollen Tonusverhältnisse soweit reguliert werden, dass pathologische Bewegungen/Ausweichbewegungen weitgehend gehemmt werden und normale Bewegungen und Bewegungsmuster wieder erlernt werden können. Hierbei wird großer Wert darauf gelegt, dass  für den Patienten im Alltag relevante Bewegungen angebahnt werden z.B. aus einem Glas trinken, mit Besteck essen, verschiedene Transfersituationen, Gang etc..

Grundlage für die Anwendung des Konzeptes ist der aktuelle Wissensstand über die neurale und muskuläre Plastizität. Das bedeutet, dass nach einer Hirnschädigung sowohl das Gehirn als auch das Muskelsystem in der Lage sind zu lernen und sich zu verändern, wenn der Körper entsprechende sensomotorische Reize in der Therapie bekommt.

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