Handtherapie

Hände sind ein Wunderwerk der Natur, sind in ihrer Funktion einzigartig. Es ist bis heute nicht gelungen, ihre exakt abgestimmten Bewegungen durch Roboter oder Computer nachzuahmen. Durch unsere Hand halten wir Kontakt zur Umwelt – wir begreifen.Richtig bewusst wird uns das erst, wenn Funktionen oder Sensibilität der Hand gestört sind.

 

In Deutschland gibt es seit 2007 die Möglichkeit, sich mit einer Zusatzqualifikation zum Handtherapeuten weiterzubilden.

 

„Die Handtherapie ist die Kunst und Wissenschaft der Rehabilitation der oberen Extremität. Sie hat sich aus den Berufen der Ergotherapie und Physiotherapie entwickelt. Der Handtherapeut vereinigt vielseitiges Wissen über die obere Extremität mit spezialisierten Fähigkeiten in der Erfassung und Behandlung, um Funktionsstörungen zu verhindern, Funktionen wieder herzustellen oder auch um das Fortschreiten von Erkrankungen der oberen Extremität auszuhalten.“ (Chai et.al. 1987)

Da jeder Mensch, jede Hand, einzigartig ist, variieren auch Funktionsstörungen und Heilungsabläufe. Daher ist die Therapie individuell auf den Patienten und seine Bedürfnisse ausgerichtet. Eine enge Zusammenarbeit von Arzt, Therapeut und Patient ist wichtig, da Nachbehandlungen – besonders von komplexen Handverletzungen sehr lange dauern können.

Bereiche der Handtherapie sind:

 

  • Verletzungen durch Trauma
  • Behandlungen nach operativen Eingriffen
  • orthopädische Fehlstellungen
  • Sensibilitäts- und/oder Funktionseinschränkungen durch verschiedene äußere
    oder innere Einflüsse
  • Neurologische Pathologie (z. B. CRPS-I Syndrom / Karpaltunnelsyndrom /
    Thoracis-Outlet-Syndrom usw.)
  • Systemerkrankungen der Hand (z. B. rheumatische Erkrankungen)
  • Entstauungsmaßnahmen bei lymphatischen Schwellungen im
    Hand-Arm-Bereich
  • Narbenbehandlung
  • Beratung bei Hilfmitteln/Schienen

In die Behandlung fließen Techniken aus verschiedenen Bereichen ein, wie z. B.:

 

  • Muskel- und Nervendehnung
  • myofasziale Release nach Thomas W. Myers
  • manualtherapeutische Techniken
  • Hitzebehandlung (z. B. „heiße Rolle“)
  • Wärmebehandlung (z. B. „warme Steine“)
  • Kältebehandlung (z. B. Eis)
  • Entstauungstechniken

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