„Jeder Mensch besitzt die Fähigkeit, eine potentielle Gefahr wahrzunehmen. Über seine Sinne wird ihm mitgeteilt. Dass ein Käfer über seinen Rücken krabbelt, dass er im Begriff ist zu fallen oder das es nach Rauch riecht. Der Mensch ist imstand auf jedes dieser Ereignisse im angemessenen Umfang mit Abwehr zu reagieren.
Menschen, die unter Sensorischer Defensivität leiden neigen häufig dazu, auf Reize, die im Normalfall als harmlos eingestuft werden, bzw. keinen Erregungszustand hervorrufen, abwehrend oder ängstlich zu reagieren.
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Überempflindlichkeit gegen Lichteinwirkung
- zufällige Berührungen oder plötzliche Bewegungen
Überreaktion auf:
- schwankendem Untergrund
- auf hohe Töne
- laute Geräusche
- visuelle Reize
- bestimmte Gerüche.
Kinder mit Sensorischer Defensivität empfinden ihre Umwelt häufig als gefährlich, bedrohlich oder zumindest irritierend. Sie entwickeln Verhaltensmuster und Gewohnheiten, um entweder störende Empfindungen zu vermeiden oder nach Sinneseindrücken zu suchen, die erneut Wohlbehagen schaffen.
Wird das Verhalten von Sensorischer Defensivität bestimmt, können darüber hinaus Störungen im sozialen oder emotionalen Bereich auftreten.“
(Patricia Wilborger/Dorothea Schlegtendal).
Es hat sich gezeigt, dass durch eine Intensivbehandlung mit einer speziellen Bürst- und Gelenktechnik die Sensorische Defensivität gut zu behandeln ist. Die Intensivbehandlung, kombiniert mit Bewegungsaktivitäten im Tagesablauf erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Therapeuten, Eltern, evtl. auch mit Erziehern und Lehrern. Sie ist individuell auf jedes Kind abgestimmt und sollte unter Anleitung von geschulten Therapeuten durchgeführt werden.