Sensorische Integration

Sensorische Integration ist die Aufnahme von Sinnesinformationen, ihrer Weiterleitung im Nervensystem und ihre Deutung im Gehirn zum Handlungsgebrauch. Dieser Wachstumsvorgang beginnt lange vor der Geburt, ist im frühen Kindesalter besonders rasch, setzt sich aber lebenslang fort.

 

Er ist Grundlage von Bewegung, Spiel, Sprache sowie Lernen und der Schlüssel zu sinnvoller Handlung. Ist dieser Vorgang gestört, spricht man von einer Sensorischen Integrationsstörung.

 

Dies äußert sich sehr verschieden und zeigt sich in unterschiedlichen Problemen:

 

Anzeichen für eine Sensorische Integrationsstörung:

 

  • Entwicklungsverzögerungen
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Handlungsungeschicklichkeiten
  • Gestörte Fein- und Grobmotorik
  • Bewegungsauffälligkeiten
  • Lernprobleme
  • Hyperaktivität
  • Psychosomatische Probleme (Bauchschmerzen/Kopfschmerzen)
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • „ungeschickte Kinder“
  • mangelndes Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl

Was beinhaltet Sensorische Integration?

 

  1. Eine genaue Beobachtung der Sinnesaufnahme und einen therapeutischen Befund erstellen.
  2. Differenzierte Diagnostik der Sinneswahrnehmung und Erstellen eines auf das Kind abgestimmten Therapieplans mit individuellen Therapiezielen.

 

Die Therapie erfolgt z. B.:

 

  • durch gezielten Einsatz von Handlungs- und Bewegungsangeboten mit speziellen Geräten (Hängematte, Schaukel, Klettergerüste)
  • durch gezielten Einsatz bestimmter Materialien, die auf die besonderen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind; hierdurch werden die Basissinne (Gleichgewicht, Tast- und Tiefensensibilität) zur Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung angesprochen werden.

 

Das große Ziel ist es, Fähig- und Fertigkeiten für eine adäquate und altersentsprechende Entwicklung zu fördern.

Wie sehen SI-Behandlungen aus?

 

Der SI-Raum ist ähnlich wie ein Spielplatz ausgestattet. So gibt es z.B. verschiedene, insbesondere aufgehängte Geräte, einen gepolsterten, unebenen Boden und unterschiedliche Klettermöglichkeiten.

 

Dem Kind wird hier die Möglichkeit gegeben, eine Fülle von Sinneserfahrungen zu sammeln und diese sinnvoll miteinander zu verknüpfen, vor allem im vestibulären, propriozeptiven und taktilen Bereich.

 

Mit Unterstützung des/der Therapeuten erfährt das Kind Erfolg und kann somit Selbstbewusstsein und Selbständigkeit entwickeln. Dies und eine spielerische Atmosphäre (für das Kind bedeutet Therapie = Spiel) sind nötig, um eine optimale Motivation zu erreichen. Denn ein motiviertes, interessiertes Kind hat deutlich mehr Lernerfolge.

 

Die Therapie ist dem individuellen Entwicklungsstand angepasst und richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes, Konzentration, Ausdauer und Aufmerksamkeit.

Das Ziel der Therapie ist eine gute Wahrnehmung und Verarbeitung der Eigenwahrnehmung und Tiefenwahrnehmung, des Gleichgewichtes und der Berührung sowie eine Verknüpfung mit den anderen Sinnen als Basis für ein gutes und motiviertes Lernen. Gezielte Reizangebote helfen dem Kind zu handeln und zu erforschen, um somit eine neurologische Organisation reifer und effektiver zu gestalten.

 

Wichtige Therapieziele sind ausserdem:

 

  • Handlungsplanung
  • Bewegungskoordination
  • Zusammenspiel: Auge–Hand, Auge–Fuß, Auge – Mund
  • Einbezug von Sprache, Kommunikation, Selbständigkeit und sozialer Kompetenzen

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